Jade Schmidt gewinnt die Offene Hamburger Meisterschaft der Frauen im Schnellschach.

Am Sonntag, 15. August gewann Jade Schmidt verdient mit 6 ½ aus 7. Sie fährt mit der Zweiten Alice Winnicki (5 ½ / SK Weiße Dame) zur Deutschen Meisterschaft am 4.-5.9.10 in Laubach/Hessen. Dritte wurde Gaby Klingbeil (Schachfreunde) vor Eva Maria Zickelbein und Nadezda Nestuley (alle 5 Punkte). Anika Lange (SK  Bremen-West) mit 4 ½ Punkten auf Platz 9, Aruna Abicht (SC Farmsen), die jüngste Teilnehmerin mit 3 Punkten auf Platz 20, sowie Julia Paschen mit 2 ½ Punkten auf Platz 22 gewannen die Pokale für die U16, U12 und U14. Es herrschte gute Stimmung im HSK Schachzentrum dank der souveränen Turnierleitung (Wilhelm Graffenberger) und guter Bewirtung (Walburga Franco de Luis) sowie humorvoller Trainer, die sogar Schnellpartien analysierten (Felix Meißner, FSJler im HSK, und Erich Scholvin), und es wurden im Hinblick auf die Saison in der Frauen-Landesliga einige Verbindungen geknüpft. Alle waren sich einig: Die nächste Hamburger Meisterschaft wird den neuen Rekord von 30 Teilnehme-rin-nen noch einmal steigern!

Soweit der Bericht von Christian Zickelbein auf der Seite des Hamburger Schachverbands (www.hamburger-schachverband.de).

Obwohl ich Aruna im Vorfeld gesagt hatte, als mit Abstand jüngste Teilnehmerin (sieben Jahre, bei nur drei Neunjährigen und sonst älteren Spielerinnen) und Letzte der Setzliste würde sie vermutlich keine Partie gewinnen, wollte sie unbedingt teilnehmen. Aber Silvia solle auch dabei sein. „Gut“, sage ich, „dann musst Du Silvia anrufen.“ Silvia sagte spontan zu. Minuten später erschien auch Silvia auf der Teilnehmerliste. So schnell geht heutzutage eine Anmeldung mittels des Internets.

Silvia und Aruna spielten beide ein Top-Turnier. Das sieht man deutlich an der Endtabelle: Gemessen an ihrer DWZ liegt Silvia deutlich höher als zu erwarten war, Aruna als DWZ-Lose ebenso. Beide wurden im Verlauf des Turniers (30 Minuten Bedenkzeit) immer sicherer, haben viele Erfahrungen gesammelt und zweifellos ihre Spielstärke so richtig gesteigert - und nebenbei tüchtig Werbung für den SC Farmsen gemacht.

Aruna war vor der letzten Runde mit zwei anderen Spielerinnen im Rennen um den U12-Pokal, wies aber die schlechtere Wertung auf. Doch sie gewann ihre Partie gegen Bastienne Thom (U18), was die beiden anderen, die gegeneinander spielten, wohl ein bisschen irritierte, jedenfalls einigten sich beide spontan auf Remis. Als sich abzeichnete, dass da wohl etwas herausspringen könne, vertraute sie Herrn Zickelbein an: „Armer Papi, dann haben wir ja schon wieder einen Pokal.“ Weil sie noch vor der besten U14-Spielerin ins Ziel kam, durfte sie zwischen dem U12- und dem U14-Pokal wählen und entschied sich für den größeren Pokal. Das war der U12-Pokal, weil der Graveur die Pokale vertauscht hatte.

Auch erwachsenen Spielerinnen unterlaufen manchmal aus Unachtsamkeit Fehler. So stellte sogar eine der Favoritinnen, Eva-Maria Zickelbein, gegen Gaby Klingbeil in guter Stellung einen Turm ein. Bei den Kleinen ist das viel öfter der Fall, ja fast ist es die Regel. Der junge Spieler will nach vorn spielen und erkennt die ihm selbst drohende Gefahr (eine angegriffene, ungedeckte Figur oder ein drohendes Matt) nicht. Je jünger ein Spieler ist, desto eingeengter ist sein Blickfeld und er sieht eine von fern angreifende Figur nicht u.s.w.

Offene Hamburger Frauen  Schnellschach-Einzelmeisterschaft 2010, Rangliste:  Endstand nach der 7. Runde